| Chansonnier de Jean de Montchenu Autoren: DUFAY, Guillaume - OCKEGHEM, Johannes .Entstehungsort und -zeit:  Frankreich, zwischen 1460 und 1477 (15. Jh.).
 Schafspergament, 72 Folien,  144 Seiten, Format: 22 x 16 cm.
 Einband: Herzförmig in rotem  Samt.
 Jean de Montchenu, Adliger, Apostolischer Protonotar, Bischof  von Agen (1477) und Viviers (1478-1497), gab diese Handschrift, eine Sammlung italienischer  und
 französischer Liebeslieder und zugleich Ausdruck seiner Galanterie, in Auftrag.
 Ist das Buch geschlossen, hat es dieForm eines  Herzens. Wird es geöffnet, nimmt es die Gestalt eines Schmetterlings an, gebildet  aus den Herzen zweier sich Liebenden, die in ihren Liedern Liebesbekundungen austauschen.  Wie leicht vorstellbar, ist die herzförmige Kontur der Handschrift bereits eine  Rarität. Einzigartig jedoch sind die bei ihrer Öffnung sichtbare Darstellung zweier  verbundener Herzen und das reichhaltige Dekor. Die Lieder in französischer und italienischer  Sprache, geschrieben für verschiedene Stimmen, sind das Werk einiger der besten  mittelalterlichen Tondichter und Musiker.
  Guillaume Dufay und JohannesOckeghem, die  führenden Komponistenin der ersten Hälfte des15. Jahrhunderts, zählen dazu. Guillaume  Dufay (1397-1474),vom Papst ernannter Kanoniker in Cambrai und Mons, schuf gleicherweise  geistliche und weltlichhöfische Musik, Messen und Motetten sowie französische Chansons.  Johannes Ockeghem (1410-1497), flämischer Komponist und Kleriker, Sänger am Hof des  französischen KönigsKarl VII., Schatzmeister der Kirche St.Martin in Tours und Diplomat  des Papstes, war einer der herausragendsten Bassisten seiner Zeit. Taucht das Wort -Herz- im Liedertextauf, wird  es symbolisiert durch ein fein anmutendes Piktogramm. Im Codex stehen sich zwei  ganzseitige Miniaturen gegenüber. In der ersten schießt Liebesgott Cupido mit seinen  Pfeilen auf eine
 junge Dame, während die Schicksalsgöttin Fortuna das Lebensrad  dreht.
 In der zweiten nähern sich die Verliebten einander.
 
 Pentagramme, Musik und  Liebesgedichte sind umgeben mit Illustrationen von Tieren, Vögeln, Hunden und Katzen  sowie aller Arten von Blumen und Pflanzen, erhöht durch die reiche Verwendung von  Gold. Zu Harmonie und Eleganz des Codex träg tauch der Einband aus blutrotem Samt  bei, der dieses "Buch des Herzens" umschließt. Zusammen mit der ganzen Sammlung, die er von seinem Vater, James de Rothschild,  übernommen und erweitert hatte, vermachte Henri de Rothschild diese Handschrift der  Nationalbibliothek Frankreichs
 in einem denkwürdigen festlichen Akt am 22. März  1933.
 
 Preis: EUR  3.780,00
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