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Frank Richter - 1a-faksimile
 

Pacino de Bonaguidas Buch der Bilder

Die Kunst des italienischen Trecento - vor allem der überragende Giotto - trug entscheidend zur Entwicklung der abendländischen Kunst bei. In dieser wichtigen Phase entstand dieses Bilderbuch ganz ohne Text, das Szenen aus dem Leben Christi darstellt, in höchster Perfektion ausgeführt von Pacino di Bonaguida (um 1280–1340). Mit ihm wird zum allerersten Mal die zukunftsweisende räumliche Bildauffassung des Trecento in die Buchmalerei aufgenommen - ein Meilenstein der Kunstgeschichte. 

EIN KLEINOD SPÄTMITTEL-ALTERLICHER BUCHKUNST

Auf 19 Blättern entfaltet sich in insgesamt 38 ganzseitigen Miniaturen ein reicher Bilderbogen spätmittelalterlicher italienischer Kunst in Tempera und Blattgold. Das Trecento zeigt sich hier in kunstvoller Vollendung; was Giotto in seinen Fresken in der Arenakapelle schuf, findet sich in gleicher Qualität, nur in kleinerem Maßstab, in dieser einzigartigen Bilderhandschrift wieder.
Insgesamt 32 ganzseitige Bilder zeigen die wichtigsten Szenen aus dem Leben Christi. Diesem Hauptteil beigefügt sind zwei Szenen aus dem Alten Testament und insgesamt vier Szenen aus dem Leben des hl. Gherardo de Villamagna. Damit spannt sich der Bogen vom Alten über das Neue Testament bis hin zur Geschichte von Florenz im 13. Jahrhundert


PACINO DI BONAGUIDA UND DER 2MINIATURISTISCHE STIL" 

Pacino war der erste, der die räumliche Bildauffassung Giottos in die Miniaturmalerei
aufnahm - und er war der erste Buchmaler in Florenz, der uns namentlich bekannt ist. Eine seiner ganz speziellen Qualitäten war es, Szenen eigenständig zu entwickeln, ohne auf direkte Vorbilder Bezug zu nehmen. Seine Originalität verriet der Künstler nicht nur in diesem herausragenden Werk, sondern auch in anderen Meisterwerken, die seinen Hang zu ungewöhnlichen Lösungen für Wünsche der Auftraggeber beweisen, so etwa der Lebensbaum in der Florentiner Akademie oder der Chiarito- Tabernakel, der sich heute im J. Paul Getty Museum in Los Angeles befindet. 

Der sogenannte Miniaturistenstil unterscheidet die Meisterwerke einer Gruppe von Künstlern, geführt von Bonaguida, von den "monumentalen" Werken eines Giotto. Beide basieren auf den Entwicklungen des Trecento mit all seiner Fortgeschrittenheit. So können die Künstler des Miniaturistenstils ihre wahre Meisterschaft in detaillierten Bildszenen perfekt zum Ausdruck bringen. Die monumentale Malerei eines Giotto ist eindrucksvoll, statisch und sozusagen "ewig", während die kleinen Szenen der Miniaturisten beweglicher wirken, die Handlung forttragen und daher auch vom Betrachter leichter aufgenommen werden können. Durch die natürliche Begrenzung der Szenen in den Handschriften muss praktisch ein Augenblick festgehalten werden - dieser Augenblick ist aber so kunstvoll ausgeführt, das sich dem Betrachter die weiterführende Geschichte quasi aufdrängt und so ein unglaublich dynamisches Bild entsteht. Bonaguida hat damit eine neue Art der erzählerischen Entwicklung in der Buchmalerei begründet. 
Das phantastische Buch der Bilder des Pacino di Bonaguida ist zweifellos eines der wichtigsten Kunstwerke der Kunstgeschichte Europas an der Schwelle zur Renaissance.
                                  

EIN MINIATURENBUCH OHNE TEXT ALS EINZIGARTIGE EDITION 

Originalgetreue Faksimile-Edition der Handschrift aus New York, The Morgan Library, M.643, entstanden um 1320/30 in Florenz. Insgesamt 19 Blätter mit 38 ganzseitigen Miniaturen, davon 32 mit Szenen aus dem Leben Christ, zwei alttestamentarischen Szenen und vier Miniaturen mit Szenen aus dem Leben des hl. Gherardo de Villamagna als Höhepunkte der Buchkunst des Trecento. Wiedergabe aller Goldpartien in 231/2 Karat Echtgold. 
Das Format der Handschrift beträgt 22,5 x 30,9 cm. Der Einband ist zeitgenössisch und reich mit Goldprägung geschmückt. 
Die Auflage ist weltweit streng auf 900 Exemplare limitiert. Die Faksimile-Edition wird in einer Schmuckkassette geliefert.


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